Die Kongregation von der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus ist in Frankreich am Aschermittwoch des Jahres 1836 entstanden. Bogdan Janski, Piotr Semenenko und Hieronim Kajsiewicz - sie gelten als Stifters der Kongregation - waren die ersten Mitglieder dieser Gemeinschaft
In Bogdan Janski soll man den erkennen, der den Samen gesät hat. Er hatte christliche Eltern, wurde in katholischen Schulen erzogen, studierte an der Warschauer Universität, die er mit dem Magistertitel der beiden Rechte und Magister der Administration absolvierte. An der Universität ließ er sich in die Studentenbewegungen hineinziehen, infolge dessen begann er seinen Glauben zu verlieren. Sein Glaube wurde noch mehr geschwächt, als er ein wissenschaftliches Stipendium gewann und ausreiste, um in Frankreich, England und Deutschland die Ökonomie zu studieren. Als ewiger Träumer neigte er einmal zu dieser, einmal zu jener Sozialbewegung, wobei er den Weg zur Verwirklichung einer idealen Gesellschaft suchte. Enttäuscht von verschiedenen Lösungen, die man ihm anbot, kehrte er schließlich zur katholischen Kirche zurück. Seine unabänderliche Überzeugung war, dass man die Wahrheit nur in der katholischen Kirche finden kann und die einzig wirksame Lösung von Sozialproblemen ist der Lebensstil, den das Evangelium vorschlägt.
Janski wurde ein Apostel unter den polnischen Flüchtlingen, die nach dem Scheitern des Novemberaufstandes in Frankreich lebten. Stefan Witwicki, Dichter und Zeuge des Ringens von Janski, beschreibt ihn folgendermaßen: „Die Emigration ist eher nicht fromm. Einer der Flüchtlinge, der verstorbene Bogdan Janski, widmete sich mit größerem Eifer der Sache der Religion, des Aufbaus des Vaterlandes und des Heils von Landsleuten. Er sah inmitten der Emigration aus wie ein kleiner Apostel auf einer neuentdeckten Insel, wo er als erster das Christentum einführte. Durch wie viele Schwierigkeiten und Streitigkeiten musste er durchkommen, welche Maßnahmen setzen, wie viele Briefe wegschicken, welchen Unsinn und Schmutz musste er anhören, wie viel Engelsgeduld musste er besitzen, bevor er einen oder anderen lieben Kollegen, einen scheinbaren Republikaner und Philosophen überzeugte, bezähmte, zur Sittlichkeit hinführte, mit in die hl. Messe nahm, vorm Beichtstuhl stellte!... Sollte man einmal richtig die Geschichte unserer Emigration schreiben, dann müsste Janski, obwohl fast unbekannt, in ihr einen wichtigen und schönen Platz einnehmen. Er übte mehr Einfluss auf Verstand und Herz der Jugend aus als jeder anderer, und wandte sie zur Liebe Gottes, zur Moral, zum heiligen katholischen Glauben. Seine apostolische Tätigkeit (im Fall Janski kann man diesen ernsthaften Begriff verwenden) waren desto erfolgreicher, da er die Pfade zum Fehler aus eigener Erfahrung kannte. Der Bekehrte bekehrte eifrig die anderen: mit seiner seltenen Güte konnte er alle gewinnen, mit seiner Geläufigkeit in kirchlichen Sachen erleuchten, zu frommem und beispielhaftem Leben aufbauen.“ Verdiente er als Hauslehrer oder Autor von Enzyklopädie- Wörterbuchartikeln ein paar Groschen, schenkte er sie gleich den armen polnischen, in ganz Frankreich verstreuten Emigranten. Er war wie ein „Einpersonenbüro“, das nicht nur materielle Hilfe anbot.
Janski war voll von Ideen. Seine Pläne und Projekte füllen viele Seiten in seinem Tagebuch. Als Laie war er tief von der Notwendigkeit überzeugt, die Laien ins Werk der Kirche zu engagieren. Janski war ein Mensch mit einer Vision, die so breit war wie das Evangelium.
Mit kritischem Auge betrachtete er die Einstellung der damaligen Kirche der Gesellschaft gegenüber. Er notierte: „Die jetzige kirchliche Macht kennt die heutigen sozialen Realien nicht.“ Die Kirche benötigte Reformen. Dies sollte die Aufgabe des aufgeklärten Laienstandes sein, nicht nur in Polen, sondern auf der ganzen Welt: die Befürchtungen zerstreuen und falsches Verständnis der Kirche klären. „Man soll das Leben des Vereins nicht nur auf eine Ordensform begrenzen, sondern auf verschiedene - gegenseitig verbundene - Weisen organisieren, um die christlichen Regeln in die Politik, Ausbildung, Literatur, Wissenschaft, Kunst, Industrie, Bräuche und in das ganze öffentliche und private Leben einzuführen.“
Janski war sehr engagiert auf dem Gebiet der guten Ausbildung des Klerus, der imstande wäre, zu lehren und dem Volk vorzustehen. Diese Notwendigkeit empfand man in Polen deutlich, vor allem unterm russischen Eroberer. Aus diesem Grund schickte er zwei seiner engsten Mitarbeiter und Schüler, Piotr Semenenko und Hieronim Kajsiewicz, nach Rom, mit der Aufgabe, mit dem Heiligen Stuhl engere Kontakte anzuknüpfen, mit dem Ziel vor Augen, dort das polnische Kollegium für Ausbildung der Priester für Polen zu gründen.
In Rom begann der Keim der Kongregation aufzugehen und Früchte zu bringen. Piotr Semenenko und Hieronim Kajsiewicz bildeten eine kleine Gemeinschaft in Rom und empfingen die Priesterweihe im Dezember 1841. Während der hl. Messe in den St.- Sebastians-Katakomben, am Ostermorgen 1842, legten sieben Mitglieder des römischen Hauses die Ordensgelübde in einer noch namenslosen Ordensgemeinschaft ab. Die göttliche Vorsehung, die sie bis dahin führte, war mit ihnen auch an diesem Morgen: als sie die Katakomben verließen, haben sie die Glocken der Kirchen Roms, die das österliche „Halleluja“ verkündeten, gehört. Sie entschlossen sich einen Namen, der diesem Fest entspringt, anzunehmen: sie wurden die Kongregation von der Auferstehung des Herrn.
Pater Semenenko schrieb die erste Regel, die dreiunddreißig Paragrafen enthielt und die Ideen des Bogdan Janski weiterentwickelte. Pater Kajsiewicz beschrieb folgendermaßen die Empfindungen der ersten Resurrektionisten: „Wir empfanden ein Bedürfnis nach Familienleben, geeint durch Geistesband. Wir wollten ans Werk gehen, das Dauer und Ordnung abverlangt, und solche Mitarbeiter, auf die man sich verlassen kann. Deswegen wollten wir eine Ordenskongregation werden.“
Während der Generalkapitel vom Jahr 1850 entschieden sich die Ordensmänner, dem Ratschlag des Papstes Pius IX. zu folgen: „Organisiert euch so, dass ihr für das Wohl der Kirche am meisten tun könnt.“ Der Papst hat vorhergesagt: „Ihr alle zusammen schreibt keine neue Regel, weil dies keine Arbeit für viele sei, sondern nur für einen Einzelnen, und dieser muss den Geist Gottes besitzen.“ Pater Kajsiewicz bemerkte: „Das Hauptverdienst unserer Arbeit bei der Regel liegt bei Pater Semenenko.“ P. Semenenko wurde der Leiter und Führer in der Sache der Regel und des Geistes der Kongregation. Mehr als jeder anderer hat ausgerechnet er den originellen Gedanken des Bogdan Janski formuliert, weiterentwickelt und verteidigt.
Das Generalkapitel des Jahres 1857 war für die Kongregation von besonderer Wichtigkeit, weil damals P. Semenenko die charakteristischen Apostolate der neuen Gemeinschaft definierte; es waren die Pfarrarbeit und Erziehung der Jugend. Die Regel, zur Anerkennung der Kirchengewalt im Jahr 1887 vorgelegt, basierte fast ausschließlich auf der Regel aus dem Jahr 1850, welche die ursprüngliche Idee der Stifter zum Ausdruck brachte.
Die neueste Version der Konstitutionen der Kongregation stellt lediglich eine Adaptation dieser Regel zum Geist der Konzilreform dar und bewahrt die Hauptprinzipien und die Seele der Regel aus dem Jahr 1850.
Die Kongregation entwickelte sich zu einer internationale Gemeinschaft und dient der Kirche in Australien, Bermudas, Bolivien, Brasilien, Bulgarien, Deutschland, Israel, Italien, Kanada, Österreich, Polen, Slowakei, Tansania, Ukraine und in den Vereinigten Staaten.